Freiwilligenarbeit als Herausforderung

Die letzte Zeit setze ich mich vermehrt in der Freiwilligenarbeit ein. So sind Beatrice und ich seit gut einem Jahr in unserer regionalen Genossenschaft KISS - Nachbarschaftshilfe tätig und seit März bin ich nun auch dem Vorstand des Dachvereins Schweiz beigetreten. Schon bevor ich mich für diese Vorstandsarbeit entschied, wusste ich, dass es zum Teil grosse Differenzen zwischen einzelnen Genossenschaften und dem Vorstand gab und weiterhin gibt.
Dies war mit ein Grund, weshalb ich mich für die Vorstandsarbeit entschloss. KISS ist eine so geniale Erfindung, dass ich einfach beim regionalen aber auch schweizweiten Aufbau mit dabei sein möchte. Mein höchstes Ziel ist es, alles auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen sowie im Sinne der Gründerinnen den Aufbau gestalten zu können.
Nun habe ich aber bemerken müssen, dass die Freiwilligenarbeit auch sehr viel mit Konflikten zu tun hat:

  • Darf man eigene Interessen mit Aufgaben und Zielen der Freiwilligenarbeit verbinden?
  • Darf ich z.B. als Softwareanbieter meine Software einbringen und daran gar noch etwas verdienen?
  • Ist es wirklich legal, Aufträge in den eigenen Reihen zu vergeben oder sollte/darf man nur externe Anbieter berücksichten?
  • In den eigenen Reihen sind vielfach Leute, welche sich mit Herzblut für eine Sache einsetzen. Wäre es nicht sinnvoller, soche Leute auch kommerziell zu entlöhnen, statt fremde Anbieter zu berücksichtigen?

So merke ich bei meiner Arbeit, dass es immer wieder Beteiligte gibt, welche das Gefühl haben, zu kurz zu kommen bzw. der Ansicht sind, dass man bei der Freiwilligenarbeit keine eigenen Interessen verfolgen darf. Es soll dann einen Interessenskonflikt geben...

Andererseits bin ich ebenso der Ansicht, dass es nicht förderlich ist, aus finanziellen Interessen eine Freiwilligenarbeit zu beginnen. Dann ist es nämlich so, dass man sich nur einsetzt, wenn auch ein materieller Gegenwert vorhanden ist. Und das hat nichts mehr mit freiwillig zu tun.


Ich hätte nie gedacht, dass Freiwilligenarbeit herausfordernder als mein Geschäftsumfeld sein könnte. Doch sobald es um Materielles oder eben um Finanzen geht, scheiden sich die Geister. Es ist allen Geschäftspartnern klar, dass gute Arbeit/Software nicht umsonst zu erhalten ist. Hier wird aber vielfach die Meinung vertreten, dass nicht nur die Arbeit freiwillig sein soll.


Übrigens: Wenn du dich über KISS informieren möchtest, habe ich hier noch Links: www.kiss-zeit.ch (CH), www.kiss-aargau.ch (Förderverein Aargau) oder www.kiss-reusstal-mutschellen.ch (regionale Genossenschaft). 

kiss-zeit

Informationsveranstaltung an einem KISS-Kafi in Stein (AG)